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Sieben Hügel voller Historie, bunter Kacheln und Puddingtörtchen
Dunkel Hell

Sieben Hügel voller Historie, bunter Kacheln und Puddingtörtchen

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  • Lissabon und Bamberg könnten Geschwister sein. Beide sind auf sieben Hügeln erbaut, beide gehören teilweise zum UNESCO-Weltkulturerbe und beide besitzen eine Brücke, die Touristen wie Magneten anzieht. Einen minimalen Unterschied zeigt lediglich der Größenvergleich: Lissabons 235 Quadratkilometer große Fläche ist mit dem Fahrrad vermutlich nicht ganz so schnell umrundet wie das 5‑mal kleinere Bamberg. Wie ihr eure Zeit in Portugals beliebtester Stadt stattdessen verbringen könnt, erfahrt ihr hier.

5 TIPPS FÜR EINEN TRIP NACH LISSABON

1. Eine Zeitreise mit der Linie 28E

Kopfsteinpflaster, bunt gekachelte Häuserwände und eine gelbe, in die Jahre gekommene Straßenbahn – allein der Anblick löst nostalgische Gefühle aus. Die Straßenbahn 28E sieht aber nicht nur schön aus, sondern ist auch eine der wenigen alten Trams, die in Lissabon noch in Betrieb sind. Über steile Hügel, durch enge Gassen hindurch und an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbeifahrend verschafft euch die Bahn einen umfangreichen Überblick über die ältesten Teile der Stadt. Um zu verhindern, dass ihr von Menschenmassen erdrückt oder von Selfiesticks erschlagen werdet, solltet ihr die Fahrt am frühen Morgen unternehmen und enweder an der Start- oder der Endhaltestelle (Maritim Moniz oder Capo Ourique) einsteigen. Ein Einzelticket gibt es für 2,90€ beim Fahrer. Empfehlenswerter ist jedoch das ca. 6€ teure 24-Stunden-Ticket, das an allen U‑Bahnhöfen erhältlich und für Trams, Busse und U‑Bahnen gültig ist.

2. Den Horizont erweitern

Auf Lissabons Hügeln befinden sich viele hoch gelegene Aussichtspunkte, sogenannte Miradouros, die zum Verweilen, Fernglas zücken und Genießen einladen. Ein Aufstieg lohnt sich besonders zur Zeit des Sonnenuntergangs, der den Tejo-Fluss, die Brücke und die weißen Häuser der Stadt in ein goldenes Licht taucht. Auf der Dachterrasse des Hotel Do Chiado, die auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich ist, könnt ihr den Ausblick mit einem Abendessen verbinden. Reicht euch eine Cola oder ein Bier, lohnt sich ein Gang zum Miradouro de Graça, der wie viele Miradouros einen Kiosk besitzt. Am weitesten in die Ferne blicken könnt ihr auf dem Miradouro da Nossa Senhora do Monte. Die 226 Meter hohe Aussichtsplattform erreicht ihr entweder mit sportlichen Beinen oder einem Tuk Tuk.

3. Ein Vormittag in Belém

Lissabons westlichster Stadtteil glänzt mit einer hohen Dichte an Sehenswürdigkeiten und den angeblich besten Puddingtörtchen der Stadt. Da dieser Ruf nicht wenige Touristen anzieht, empfiehlt es sich, bereits am frühen Morgen nach Belém zu fahren. Von der Innenstadt aus ist man am schnellsten mit der U‑Bahn oder dem Bus da. Im Café Pastéis de Belem erhaltet ihr besagte Puddingtörtchen, die sich ihren Namen mit dem Café teilen. Die karamellisierte Blätterteig-Nachspeise gehört zu Portugals Spezialitäten. Mit einem glücklichen Magen könnt ihr euch auf den Weg zu historischen Highlights machen. Besonders eindrucksvoll sind das Kloster Mosteiro dos Jerónimos und der Turm Torre de Belém – beides Teile des UNESCO-Weltkulturerbes.

4. Stöbern, schlendern, schmausen

Wer gerne auf Schnäppchenjagd geht, sollte sich zwei Anlaufstellen nicht entgehen lassen. Die erste ist die LX Factory, ein umfunktioniertes Fabrikgelände. Die ehemaligen Industriebauten bilden heute ein Szeneviertel, das aus alternativen Läden, Cafés, Restaurants und einer besonders schönen Buchhandlung besteht. Zur zweiten Anlaufstelle könnt ihr euch dienstags und samstags von 9 bis 18 Uhr begeben. Der Feira da Ladra ist Lissabons größter Flohmarkt, der vor allem Vintage- und Antiquitätenherzen höherschlagen lässt. Hungrig vom Bummeln und Geld verprassen? Schmausen lässt es sich gut im Time out Market, hinter den Türen eines prunkvollen Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert. Drinnen habt ihr die Wahl: Entweder ihr deckt euch in der Markthalle mit frischem Obst, Gemüse und Fisch zum Selberkochen ein, oder ihr überlasst das Kochen einen Raum weiter dem Personal des Foodcourts. In der Essenshalle gibt es ein vielfältiges, spezielles Angebot. Als Entscheidungshilfe bieten viele Stände Probehäppchen an.

5. Die Stadt verlassen

Nicht böse gemeint, Lissabon. Du bist wunderbar, aber die Gegend um dich herum ist eben auch schön. Viel zu schön, um ihr nicht auch einen Besuch abzustatten! 25 Kilometer westlich der Hauptstadt liegt die idyllische Kleinstadt Sintra, die ihr günstig und schnell mit dem Zug erreicht. Hier erwarten euch grün bewachsene Hügel, auf ihnen bunte Häusergruppen und der Palácio Nacional de Pena, auch bekannt als „Portugiesisches Neuschwanstein“. Nach der Stadterkundung könnt ihr einen Bus an die Küste nehmen. Geht in einsamen, Windows-Hintergrund tauglichen Buchten wie der Praia de Ursa spazieren oder macht ein Foto von euch am Cabo da Roca, um in der Familien-WhatsApp-Gruppe damit anzugeben, am westlichsten Punkt Europas gewesen zu sein. Ein weiteres empfehlenswertes Ausflugsziel ist das Fischerdorf Cascaís, wo es neben frischem Stockfisch verwinkelte kleine Gassen und zahlreiche Strände zum Entspannen gibt.

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