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Ausnahmezustand
Dunkel Hell

Ausnahmezustand

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  • Corona legt aktuell alles lahm – auch die Uni. Das macht vielen Studierenden zu schaffen. Ein Gespräch mit Vizepräsident Fritjof Grell.

Der sich aktuell dynamisch verändernde, durch die Corona-Pandemie ausgelöste, Ausnahmezustand betrifft auch die Universität Bamberg. Die Kommunikation der Universität bereitet aktuell vielen Studierenden Schwierigkeiten, da die von einigen zum Teil als vage und unspezifisch wahrgenommen Formulierungen teils zu Unklarheiten führen.

Im telefonischen Gespräch mit Ottfried – Die Bamberger Studierendenzeitschrift betont Fritjof Grell, Vizepräsident für Lehre und Studierende der Universität Bamberg, dass es keinesfalls im Interesse der Universitätsleitung liege, Unklarheit zu stiften. Grell bedauert, dass es im Lichte der aktuellen dynamischen Lage zu vorher nicht absehbaren, kommunikativen Schwierigkeiten gekommen ist.

Ein angepasster Minimalstandard

Er versichert, die Universität sei darum bemüht, einen der Lage angepassten, betrieblichen Minimalstandard aufrechtzuerhalten, der den Bedürfnissen aller Studierender und Forschender Rechnung trägt, soweit dies momentan möglich ist.

Die begrenzt mögliche Ausleihe in den Bibliotheken sei nicht, anders als von manchen wahrgenommen, als Aufforderung zu verstehen einen „Normalbetrieb“ um jeden Preis aufrechtzuerhalten. Sie diene denjenigen Studierenden und Forschenden als Option, die noch dringend Literatur für die Fertigstellung von Arbeiten benötigen, diese auszuleihen. Grell betont, dass jeder selbst entscheiden könne, ob er die Angebote der UB wahrnimmt und unterstreicht, dass sich niemand unter Druck gesetzt fühlen sollte.

Dozierende werden angehalten, Fristen zu verlängern

Wer es vorzieht, zu Hause zu bleiben, der solle dies auf jeden Fall tun. Alle Studierenden sind aufgerufen, im Falle einer notwendigen Verlängerung ihre jeweiligen Prüfungsausschüsse oder Dozierenden zu kontaktieren. Die Universitätsleitung hält die Dozierenden an, alle Fristen um vier Wochen zu verlängern. Eine pauschale Lösung sei nicht notwendig und laut Grell nicht wirklich sinnvoll. Wer mit Bezug auf die aktuelle Corona-Lage eine Verlängerung beantragt, der werde sie auch bekommen.

Schleusensysteme in den Bibliotheken

Die Ausleihe in den Bibliotheken selbst findet nur nach vorheriger Bestellung über die Onlineportale der UB, oder in besonderen Umständen nach telefonischer Absprache statt. Es sei ein Schleusensystem eingerichtet worden, um die Ausleihe selbst so kontaktlos wie möglich zu gestalten und ein potenzielles Infektionsrisiko zu minimieren. Den derzeit besonders peniblen Hygienestandards würde Rechnung getragen, um sowohl Benutzer als auch Personal zu schützen. Wartezeiten bei der Ausleihe sind nicht vorgesehen.

Die Universitätsleitung beurteile die sich rasch entwickelnde Lage stetig neu und handele nach bestem Wissen und Gewissen, entsprechend der Vorgaben der bayrischen Staatsministerien. Sollten entsprechende Beschlüsse gefasst werden, die Universitäten komplett zu schließen, so würde dies selbstverständlich umgehend umgesetzt, sagt Grell. Die derzeitige Handlungs-Leitlinie der Universitätsleitung sei es aber, das große Ganze im Blick zu behalten und möglichst der Situation angemessene, pragmatische Lösungen für unvorhergesehene Probleme zu finden, um ein Minimum an Studienbedingungen aufrechtzuerhalten.

An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die aktuelle Situation sich in kürzester Zeit ändern kann und auch daher keine Patentlösungen für neu auftretende Probleme verfügbar sind. In der jetzigen Lage ist jeder und jede gefragt, das beste aus einer uns allen unbekannten Krisensituation zu machen. Die Universität Bamberg bemüht sich, so lange wie möglich denjenigen, die die eingeschränkten Angebote wahrnehmen möchten, diese auch so sicher und einfach wie möglich zugänglich zu machen.

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