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YOU GO, GIRL! – 10 Frauen, die wir lieben
Dunkel Hell

YOU GO, GIRL! – 10 Frauen, die wir lieben

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  • Inspirierend, laut und nicht zu stoppen: Zum internationalen Frauentag stellt unsere Redaktion zehn Frauen vor, die sie beeindrucken, motivieren und von denen ihr unbedingt gehört haben solltet.

Esra Karakaya

Shoutout an Esra Karakaya. Die 26-Jährige setzt auf YouTube um, was bestehende Medienformate und weite Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung gekonnt verweigern: Mit Menschen reden, die von Diskriminierungen betroffen sind. Ihre Themen, Meinungen und Narrative stehen in Karakayas Talkformat „Karakaya Talk“ auf der Agenda. Erfrischend, herzlich, fröhlich und mit einer Tasse Chai führt Karakaya vor, wie zeitgemäße Debattenkultur aussieht. Dass gesellschaftliche Diskurse nicht mehr nur von Eliten und alten weißen Männern geführt werden, zeigt auch ihr „code switch“ zwischen akademischer Ausdrucksweise und alltäglichem Wedding-Kiezdeutsch. Die Message: Jede*r kann mitreden. Esra Karakaya scheut sich nicht vor eingestaubten gesellschaftlichen Zuständen und macht marginalisierten Menschen Mut, sich zu nehmen, was ihnen zusteht.
Jona Gebhard

Die finnische Regierung um Sanna Marin

Mein Frauenvorbild sind viele, nämlich die finnische Regierung aus einer Mitte-Links-Koalition bestehend aus Sozialdemokraten, Linken, Grünen und Liberalen – denn alle Vorsitzenden der Parteien sind Frauen unter 35 Jahren. Insbesondere Sanna Marin von den Sozialdemokraten, die mit nur 34 Ministerpräsidentin von Finnland geworden ist. Für mich sind alle diese Frauen ein Vorbild, da sie zeigen, dass Politik durchaus jung und weiblich sein kann und das bis in die oberen Ränge einer Regierung. Wir haben zwar seit 15 Jahren eine Frau als Kanzlerin und in den anderen Parteien auch teilweise Co-Vorsitzende. Aber kaum eine von ihnen ist jünger als 35 Jahre. Für mich sind Sanna Marin und ihre Kolleginnen ein Paradebeispiel, dass junge Frauen mit angeblich „wenig Erfahrung“ sehr wohl wichtige Ämter in der Politik bekleiden können und dabei die Vereinbarkeit von Karriere und Familie auch nicht zu kurz kommt.
Livia Hofmann

Aber Wut ist nicht dasselbe wie Hass. Hass will Zerstörung, Wut will Veränderung. Hass ist destruktiv, Wut ist produktiv.
-Margarete Stokowski

Margarete Stokowski

Margarete Stokowski ist eine feministische Autorin und Journalistin. Sie schreibt eine wöchentliche Kolumne („Oben und unten”) für den Spiegel, in der sie aktuelle Themen beleuchtet; sehr direkt und immer ein bisschen provokativ. Von ihr stammt außerdem der Bestseller „Untenrum frei”, der wohl DAS Werk des modernen Feminismus ist.
Ihre Texte sind dabei oft eine Mischung aus politischen Ereignissen und persönlichen Erfahrungen. Man kann vieles mitfühlen und nachvollziehen und begreift dabei strukturelle Zusammenhänge und was sie für Menschen – besonders für Frauen – bedeuten. Dabei schreibt sie über alles, auch gesellschaftlich-Tabuisiertes, in einer klaren, direkten Sprache. Stokowski inspiriert (mich) dazu, genau hinzusehen, den Mund aufzumachen und weiterzukämpfen.
Laura Kohler

Aminata Belli

Sie ist Reporterin, Moderatorin, Instagrammerin und vor allem ist Aminata Belli Aktivistin. Aktivistin, um Deutschland von Hass und Hetze zu befreien, mehr Feingefühl für Rassismus im Alltag zu entwickeln und um zu zeigen, dass man mit der richtigen Einstellung all seine Träume erreichen kann. Als Schaustellerkind in Hamburg groß geworden, erarbeitete sich die 27-Jährige nach einem Modejournalismus-Studium eine Stelle beim Modemagazin „Grazia“. Nach kurzer Zeit entschied sie sich für die Selbstständigkeit und ist seither als Reporterin unter anderem für „Follow me reports“ aktiv und moderiert Sendungen für MTV. Aminata hat keine Angst vor Veränderung, sie scheut sich nicht, gegen den Strom zu schwimmen und ihre Stimme gegen Ungerechtigkeit zu erheben. Das macht Aminata Belli zu einer bewundernswerten und starken Frau mit Vorbildcharakter.
Nina Eichenmüller

Halsey

Die 25-jährige US-Amerikanerin ist mehr als eine erfolgreiche Musikerin. Beim Women’s March 2017 setzte sie sich für Frauenrechte ein und berührte dort mit einer emotionalen Rede. Außerdem tritt sie für die Black Community ein und steht für ein selbstbestimmtes Leben. In ihren Texten ist sie stark, nie von einem Mann abhängig – und kann sich doch auch von ihrer verletzlichen Seite zeigen. Authentisch, stark und ein echtes Vorbild für alle jungen Mädchen!
Lea Hruschka

Katharina Schulze

Katharina Schulze ist die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag. Sie engagiert sich von ganzem Herzen für den Umweltschutz und eine gerechtere Welt. Dafür setzt sie auf pragmatische Politik und Handeln statt reden, verliert gleichzeitig aber nie ihre offene und herzliche Art. Sie zeigt, dass man auch als junge Frau mit mutigen Ansätzen in der Politik erfolgreich sein kann und inspiriert mich so, aktiv für meine Werte einzustehen, da Veränderung möglich ist.
Alicia Heßdörfer

Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht.
-Ingeborg Bachmann

Ingeborg Bachmann und Marianne Brandt

Eine meiner Lieblingsfrauen, die leider 1973 viel zu früh verstarb, ist Ingeborg Bachmann. Mich erfüllt es jedes Mal mit einem Gefühl des „Heimkommens”, wenn ich mich durch ihre Gedichte lese. Ob „Die gestundete Zeit”, „Wie soll ich mich nenne” oder auch mit ihrer Erzählung „Undine geht“ – und dem heute nicht unpassenderen Zitat: „Ihr Menschen! Ihr Ungeheuer!”

Eine weitere Frau ist Marianne Brandt. Brandt war eine wichtige Designerin. Sie vertrat den wichtigen Leitsatz „form follows function” (Die Form folgt der Funktion). Brandt ist bekannt für unterschiedliche Werke: Ob ihre innovativen Lampen oder ihre Teekanne – Marianne Brandt steht für Design-Klassik, welche heute nicht weniger ins Wohnzimmer passt als in den dreißiger Jahren!
Benjamin Kerber

Ich werde mein Leben lang Nomade bleiben, verliebt in den wechselnden Horizont, in die unerforschten, fernen Orte, denn jede Reise, selbst zu den überfülltesten und viel besuchten Ländern, ist eine Entdeckung.
-Isabelle Eberhardt

Isabelle Eberhardt

„Mein Körper ist im Okzident, aber meine Seele ist im Orient.” So beschreibt sich die 18-jährige Isabelle Eberhardt selbst in einem ihrer Briefe. Ihre ungewöhnliche Sehnsucht führt sie nach Algerien, wo sie von nun an ein Leben als Nomadin führt. Immer als Mann verkleidet genießt sie Freiheiten, die damals nur Männern zustanden und besucht Bars, Bordelle und kifft. In dieser Zeit entstehen Romane, Reiseberichte und Erzählungen, die immer wieder von der Faszination für Ruhe und Stillstand geprägt sind und damit spannenderweise konträr zu Isabelle Eberhardts Lebensstil stehen. Sie findet ein frühes Ende und ertrinkt mit gerade einmal 27 Jahren nach einem Sturm mitten in der Wüste. Auch wenn dieser Tod tragisch ist, so passt er gerade deswegen zu ihrer Persönlichkeit, denn Isabelle Eberhardt zeigt uns, dass es egal, wieviel Zeit wir haben, immer für die Unendlichkeit reicht, wenn wir tun, was wir lieben.
Malena Schlor

Meine ehemalige Au-Pair Mom

… ist nicht daher ein Vorbild, weil sie einen Umbruch in der breiten Masse bewirkte, sondern weil sie für mich eine Inspiration und Ermutigung war, zu eigenen Plänen, Zielen und Ansichten zu stehen. Sie hat mir gezeigt, dass man mit sich selbst d’accord sein muss, um andere wertschätzen zu können – nicht auf egoistische, vielmehr aber auf akzeptierende und anerkennende Art und Weise: sich selbst und schlussfolgernd auch seinem Umfeld gegenüber.
Für alle Menschen sollte dieses Verständnis und Recht von Selbstverwirklichung und vor allem das der Selbstbestimmung selbstverständlich sein! Deswegen hoffe ich, dass es neben inspirierenden Au-Pair Moms ebenso genügend Au-Pair Dads und eine Menge anderer Personen gibt, die diese Überzeugung weitergeben – und das nicht nur in Europa.
Elena Schaptke

Ihr habt noch nicht genug von coolen Frauen? Dann schaut auch mal bei unserem Artikel über female und queer Rap vorbei!

Hier kommt ihr zum Artikel!

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